Weihnachtskrippen

Thaurer Kirchenkrippe

Jedes Jahr kurz vor Weihnachten wird die Krippe in der Thaurer Pfarrkirche aufgestellt. Seit 1945 übernimmt der Krippenverein Thaur diese ehrenvolle Aufgabe.
Der Krippenberg, die Landschaft und die Figuren werden aus den Kisten geräumt und das Aufbauen kann beginnen. Bis zu 6 Vereinsmitglieder sind bei dieser Arbeit ca. 3 Stunden lang im Einsatz.

PICT0410Die Vereinsmitglieder beim Aufstellen der Krichenkrippe.


Große Vorsicht ist natürlich geboten, denn die Figuren von Johann Giner d.Ä. haben für Thaur einen unschätzbaren Wert. 1780 hat der Thaurer Bildhauer die Figuren für die Kirchenkrippe geschnitzt. Auch die so genannte "Fassung" stammt aus der Werkstätte Giner und ist bis heute noch im Originalzustand. Generell wurden die Figuren nie restauriert, bis heute haben sie ihren Glanz von 1780 nicht verloren.

PICT0402Die Figuren warten auf der Kirchenbank, bis sie aufgestellt werden.


Die Kirchenkrippe wurde Jahre später mit Figuren von Johann Laimgruber
(1823 – 1875) erweitert.
Der heutige Krippenberg wurde 1890 von Farbmacher Johann gebaut, 2003 wurde er vom Ausschuss des Vereins und dem Restaurator Franz Niederhauser repariert, der Hintergrund wurde ebenfalls 1890 von Andre Leitl gemalt. Die Thaurer Krippe hat noch einen zweiten Hintergrund von Franz Pernlochner III. Die Landschaften werden jedes Jahr abwechselnd aufgebaut.
2003 wurde die Kirchenkrippe "tiefer gelegt". Der Krippenverein baute eine neue, tiefere Unterkonstruktion damit man die Krippe besser betrachten kann.
Kurz vor dem 6. Jänner wird die Krippe umgebaut. Die 3-heiligen Könige nehmen auf der Krippe Einzug. 14 Tage später, kommt der letzte Umbau, „die Flucht“ wird nun dargestellt.
Ende Jänner heißt es dann wieder für den Krippenverein Thaur die Krippe abzubauen.
Die Figuren kommen wieder in die Aufbewahrungskisten und sie freuen sich schon wieder auf die nächste Weihnachtszeit, wenn sie wieder bewundert werden können.

Krippendorf Thaur

Ursprünglich hatte die Weihnachtskrippe das Ziel, den Menschen die nicht lesen konnten, die Geschichte der Geburt Christi anschaulich zu machen.
Man spricht etwa von Aufzeichnungen die besagen, dass in Hall in Tirol 1609 die erste Krippe zur Schau gestellt wurde.

Thaur ist das Krippendorf schlecht hin.

Immerhin kommt der bekannte Krippenschnitzer Johann Giner d.Ä. (1756 - 1833) aus Thaur.
Dieses Jahr ist nicht nur das Mozart Jahr, nein, auch der Thaurer Johann Giner d.Ä. würde heuer seinen 250 Geburtstag feiern.
In Thaur als Sohn eines Krippenschnitzers und Bauern geboren erlernte er um etwa 1770 bei einem Bildhauer in Imst das Schnitzen. Bevor er wieder nach Thaur zurückkehrte ging er auf Wanderschaft nach München.
Wieder daheim widmete er sein Können ganz dem Schnitzen und prägte somit die Kirppenkunst.

Seine Handwerkskunst ist unter anderem in der Thaurer Pfarrkirche sowie in der Absamer Basilika zu bewundern.

PICT0416Verkündigung der Geburt Christi - Krippenfiguren von Johann Giner d.Ä. in der Pfarrkirche Thaur

Das "Krippele schaugen" wird vom Krippenverein Thaur organisiert.
Insgesamt stehen bis zu 46 Krippen im Thaurer Krippenführer. In der Gruppe angemeldet, kann man einige davon bewundern. Es gibt jedoch weit mehr als 46 Krippen in Thaur, leider sind aber nicht alle öffentlich zugänglich.
Mehr Infos über den Krippenverein Thaur findet ihr hier!

Krippenfiguren schnitzen

Luis Plattner ist seit 25 Jahren begeisterter Krippenschnitzer. Er hat sich dieses Handwerk selbst erlernt und sich mit den Jahren immer mehr verbessert. Auf die Frage ob man diese Kunst erlernen kann oder ob man einfach nur Talent braucht, ist sich Plattner sicher, dass Talent nach wie vor eine Grundvoraussetzung ist.
Geschnitzt werden die Figuren aus Zirm- oder Lindenholz. Der Vorteil dieser Hölzer ist, dass sie sehr weich sind und sich somit gut verarbeiten lassen.
Ich habe Luis Plattner gefragt, wie nun die Arbeitsschritte einer Krippenfigur ablaufen bis sie fertig am 24. Dezember auf die Krippe aufgestellt werden kann?
Am Anfang steht ein „Brocken“ Holz. Meist sind es Rechteckige Holzkeile die je nach Größe der Figuren variieren. Gehen wir jetzt einmal von einer Figurengröße von 12cm aus. Der Holzkeil wir bei 12cm markiert und die Figur wird leicht anskizziert. Mit Schnitzeisen und Schlegel wird die Figur nun aus dem Holz „herausgeschlagen“. Wenn sich die Grundform nun herauskristallisiert kommt die „genaue Arbeit“. Mit kleinen, feinen Schnitzeisen wird der Figur ihre endgültige Form und vor allem der Ausdruck verliehen.

PICT0584
Luis Plattner beim Figuren schnitzen

Der letzte Arbeitsschritt ist das anmalen der Figur, das sogenannte „Fassen“.
Es gibt zwei verschiedene Arten des Fassens. Man kann die Figuren mit Aquarellfarben bemalen (durch die leichten Farben kann man das Holz noch gut erkennen) oder man grundiert die Figuren mit weisser Farbe und fasst sie dann mit Öl oder Acrylfarben (diese Farben haben eine starke Deckkraft, das Holz ist nicht mehr zu erkennen).
Für seine Hauskrippe fasst Luis Plattner seine Figuren in Acryl- oder Ölfarben. Auf die richtigen Farbkombinationen kommt es natürlich drauf an, auch dort braucht man das "richtige Gspür“.
Das "richtige Gspür“ für seine Figuren findet Luis Plattner auf alle Fälle, weil er es schafft, den Holzfiguren Leben einzuhauchen.

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Ein Ausschnitt der Hauskrippe von Luis Plattner

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